Kürbisse werden seit dem 16. Jahrhundert auch in Europa angebaut, jedoch leider besonders in unseren Regionen ursprünglich vermehrt als Tierfutter. Ob sich Halloween auf das keltische Fest Samhain das über weite Teile Europas gefeiert wurde zurückführen lässt, ist umstritten. Tatsache ist jedoch, dass Halloween schon früh auf den britischen Inseln, insbesondere Irland gefeiert wurde.
Zu diesem Fest war es auch üblich, Rüben auszuhöhlen und als Laternen aufzustellen. Als das Fest im 19. Jahrhundert mit den europäischen Auswanderern in die Vereinigten Staaten reiste, wurde Halloween später zu einem beliebten Volksfest und festen Bestandteil des Festkalenders in den USA. Die Tradition der ausgehöhlten Rüben lebt in veränderter Form in den Jack O’Lanterns, den ausgehöhlten und mit Schnitzereien verzierten Kürbissen weiter. Seit den 1990ern wird Halloween auch in Europa vermehrt gefeiert und seither wird auch der Kürbis immer öfter auch kulinarisch bei uns genutzt – und auch in privaten Gärten angebaut.
In diesem Artikel, will ich eine kleine Einführung in die Welt der Kürbisse geben.
Kürbis-Vielfalt
Domestizierte Kürbisse gibt es in den unterschiedlichsten Formen, Farben und Geschmacksrichtungen. Zudem sind bei Weitem nicht alle Kürbisarten schmackhaft oder gar essbar. Faszinierend ist zwar bei manchen Sorten die erstaunliche Größe, die diese Früchte erreichen können, doch wirklich schmackhaft sind Riesenkürbisse selten. Dennoch kann auch ein durchschnittlicher Speisekürbis für ein ganzes Festmahl reichen!
In der Küche wird grob zwischen Sommer- und Winterkürbissen unterschieden. Sommerkürbisse sind von Frühling bis Anfang Herbst erhältlich und besitzen eine weiche Schale. Sie werden in der Regel unreif geerntet und müssen rasch verkocht werden. Die Schale ist meist, wie beispielsweise bei Zucchini und Gurken genießbar. Winterkürbisse hingegen sind erst im Herbst reif und sind üblicherweise mit einer harten Schale versehen. Viele Winterkürbisse müssen geschält werden, da die Schale viele Bitterstoffe enthält. Manche Kürbisse, wie zum Beispiel der Hokkaido sind jedoch erst mit ihrer nussig schmeckenden Schale eine wahre Delikatesse.
Speisekürbisse wie wir sie heute kennen stammen ursprünglich aus den wärmeren Regionen Amerikas. Heute werden die Früchte, sogenannte Panzerbeeren, in aller Welt angebaut und landen auch immer häufiger auf unseren Tischen.
Kürbisse sind nicht nur Schmackhaft, sondern auch äußerst gesund. Sie haben einen hohen Gehalt an Kalium und enthalten reichlich Vitamin A, Vitamin B-Komplex, Vitamin C, Vitamin E, Kalzium, Magnesium und Folsäure. Kürbisse enthalten mehr Carotin als Karotten. Kürbiskerne enthalten gesunde Phytosterine, ungesättigte Fettsäuren, Vitamine, Mineralstoffe, Linolsäure und ätherische Öle. Nicht zu heiß geröstete Kürbiskerne und Kürbiskernöl sind daher besonders gesund.
Kürbisse im Garten anbauen
Kürbisse im Garten anzubauen ist eigentlich nicht schwer. Meine Großeltern haben die Reste eines Hokkaido auf ihren Misthaufen geworfen und im nächsten Jahr wucherte die Pflanze über den halben Gemüsegarten und brachte wunderbare Früchte hervor. Es kommt allerdings schon auf die örtlichen Begebenheiten und auf die Witterung an, denn je länger es an einem Ort sonnig und warm bleibt, desto länger hat die Pflanze Zeit, ihre Energien in die Früchte zu stecken. Züchter helfen hier noch nach und beginnen bereits Wochen vor dem Auspflanzen im Freien mit dem Vorziehen der Pflänzchen.
Kürbisse sind Starkzehrer und benötigen dementsprechend viele Nährstoffe. Wir ziehen unsere Kürbisse daher gerne in einem Hochbeet, das wir regelmäßig düngen und mit ausreichend Wasser versorgen. Da manche Früchte recht groß und schwer werden können, sollte man Pflanzen, die an einem Gefälle oder hängend wachsen, stets im Auge behalten. Zu mächtige Früchte könnten sich bei schlechter Lage vorzeitig von der Pflanze losreißen. Ein ebener Acker wäre somit ideal. Manche Kürbisse wie zB. Schlangenkürbisse, sollte man für eine gerade Form hingegen sogar hängend wachsen lassen. In diesem Fall werden zu schwere Früchte aber festgebunden und gesichert.
Manche Gärtner entwickeln eine übergroße Leidenschaft für Kürbisse, was wir sehr gut nachvollziehen können. Zum Einen ist es wie bei Paradeisern (Tomaten) eine Herausforderung, die unterschiedlichsten Sorten anzubauen. Zum Anderen gibt es da noch die Riesenkürbisse, die enorme Ausmaße und ein unbeschreibliches Gewicht entwickeln können. Der aktuelle Rekord unter den Riesenkürbissen liegt seit 2010 bei 821kg! Für solche Kürbisse braucht man aber zum Einen das richtige Saatgut und zum Anderen viel Zeit und Energie für die nötige Pflege.
Kürbisse verarbeiten
Kürbisse sind äußerst vielseitig. Je nach Sorte lassen sie sich in der Küche für Speisen aller Art inklusive Süßspeisen und Getränke einsetzen. Wir haben bereits so Einiges versucht. Die klassische Kürbiscremesuppe ist zwar einer unserer Favoriten, doch auch Kürbisauflauf und Kürbiskuchen gehören zu unseren liebsten Kürbisgerichten. Kürbissaft war zwar kompliziert herzustellen, jedoch müssen wir hier wohl noch an der Rezeptur feilen.
Besonders bekannt sind die großen orangefarbenen Halloween-Kürbisse. Diese lassen sich zwar ausgezeichnet aushöhlen und zu Laternen verarbeiten, allerdings ist das Fruchtfleisch nur in den seltensten Fällen wirklich schmackhaft. Andere, für die Küche geeignetere Kürbisse, eignen sich dafür nur selten zum Kürbis-Schnitzen.
Kürbisse sind für uns inzwischen ein fester Bestandteil der Herbstzeit und wir kommen mit den, im Garten gewachsenen Früchten, längst nicht mehr aus. Da uns die Kürbisse im Supermarkt viel zu teuer sind, beziehen wir unsere zugekauften Kürbisse direkt beim Bauern, wo wir auch eine größere Auswahl an verschiedensten Sorten haben. Dieser Text soll lediglich als Einführung in die Welt der Kürbisse dienen. Die unterschiedlichen Kürbissen-Sorten, sowie deren Verarbeitung wollen wir in späteren Artikeln noch näher beschreiben.