Da ich dieses Jahr meine erste Zitruspflanze geschenkt bekommen habe, musste ich mir langsam Gedanken darüber machen, wie ich die Pflanze heil über den Winter bringe. Bisher konnte sie die Sonne am Balkon genießen, doch nun, da es kühler wird, kann sie an diesem Platz nicht mehr lange verweilen.
Da die meisten Zitruspflanzen keinen Frost vertragen, müssen sie frostfrei überwintert werden. Nun stellt sich nur mehr die Frage, was das Winterquartier für unsere Zitruspflanzen bieten muss.
Das Winterquartier
Das ideale Winterquartier für Zitrusarten ist ein kühler, heller und gut belüfteter Raum, der nicht allzu feucht ist. Ein Badezimmer ist demnach nicht ideal, da dort die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist. Für kleine Pflanzen ist ein Fensterbrett bzw. eine Fensterbank ideal, doch eine größere Kübelpflanze hat dort natürlich keinen Platz, also wohin mit größeren Exemplaren?
Ein kühler Wintergarten wäre einfach perfekt, doch nicht jeder hat einen. Also smüssen Alternativen her: Ein helles Treppenhaus würde passen, es darf nur nicht zugig sein. Ein Keller hat zwar meist die idealen Temperaturen, nur ist es oft zu dunkel, hier müsste mit einer künstliche Beleuchtung nachgeholfen werden, oder aber man findet ein besonders gut beleuchtetes Kellerfenster.
Pflege im Winter
Das Pflanzensubstrat muss eher trocken gehalten werden, jedoch darf es nicht austrocknen. Wenn die Zitruspflanze zu trocken gehalten wird, rollen sich die Blätter auf oder welken. Daran erkennt man, dass man doch etwas mehr gießen sollte. Fangen die Blätter jedoch an gelb zu werden, ist das kein Zeichen für Wassermangel oder -überschuss, es besteht Eisenmangel oder es sind Schädlinge am Werk. Werden die ersten Blätter gelb (und kein Schädling ist zu sehen), sollte man dem Wasser spätestens jetzt einen speziellen Zitrusdünger oder ein Eisenpräparat zugeben. Sonst ist auf die Düngung während der Winterruhe generell zu verzichten, da die Pflanze im Winterquartier nicht viel wächst und nicht allzuviele Nährstoffe benötigt. Es passiert auch häufiger, dass nach dem Einzug ins Winterquartier die Früchte abfallen. Das ist aber kein Drama und kein Grund zur Panik. Sehr helle oder fast weiße Blätter deuten entweder auf einen Nährstoffmangel hin oder, eher wahrscheinlich, auf nasse Füße – sprich die Pflanze steht im Wasser oder wird zu oft und zu viel gegossen.
Schädlinge
Auch wenn Zitrusfrüchte im Winterquartier nicht täglich umsorgt und gehätschelt werden müssen, ist es dennoch besonders wichtig, sie wöchentlich auf Schädlinge zu kontrollieren. Die meisten dieser Schädlinge saugen der Pflanze den Saft aus und schwächen sie.
Man sollte nicht nur die Blattoberseite kontrollieren, sondern auch einen scharfen Blick auf die Blattunterseite und die Blattachseln werfen. Da sich Schädlinge blitzschnell vermehren, ist es ratsam, wöchentlich zu kontrollieren um schon frühzeitig eingreifen zu können. Spinnmilben zum Beispiel kommen recht häufig vor, zeigen ihre Anwesenheit durch gelbe Blätter und feine Gespinste an der Blattunterseite. Wer sie gewähren lässt oder nicht entdeckt, riskiert das Sterben der Pflanze. Wenn man sich nicht sicher ist, die Pflanze fein mit Wasser einnebeln um so möglicherweise vorhandene Gespinste besser erkennen zu können. Wenn die Pflanze über Nacht plötzlich angefressene Blätter hat, sollte man kontrollieren, ob man eine Schnecke mit eingewintert hat, oder ob sich ein Dickmaulrüssler im Substrat versteckt. Wenn man keine Schnecke findet, sollte man mit Nematoden gegen Dickmaulrüssler vorgehen.