Wer keinen Garten sein Eigen nennen kann, sich aber im Sommer trotzdem den Duft von mediterranen Kräutern um die Nase wehen lassen möchte, kann sich diesen Wunsch auch am Balkon erfüllen. Kräuter in Töpfen und Kübeln haben auch Vorteile, man kann sie nicht nur direkt vor der (Balkon-)Tür ernten sondern die Kräuterkübel auch widrigen Wetterbedinguten entziehen, da sie mobil sind. Ganz abgesehen davon erfreuen sie nicht nur Hobbyköche durch ihren Duft, Geschmack und ihre Farbe.
Wo fühlen sich mediterrane Kräuter wohl?
Diese Kräuter sind Sonnenkinder und fühlen sich dementsprechend auf Südbalkonen am wohlsten. Da sie hohe Lichtansprüche haben, sollte man sie an einem möglichst sonnigen Ort stellen.
Die Größe zählt doch!
Die Größe ist sehr wichtig da man den Kräutern ausreichend Platz für ihre Wurzeln zur Verfügung stellen sollte. Die unterste Grenze ist ein 5 l Gefäß. Dieses bietet, so denke ich, nur Platz für eine Pflanze. Je größer, desto besser! Je mehr Liter Erde in ein Gefäß passen, umso mehr Kräuter kann man darin arrangieren und das sieht auch viel schöner aus.
Welches Substrat kommt in den Kübel?
Oft wird empfohlen, spezielle Kräutererde oder Dachgartensubstrat zu nehmen. Man kann sich sein Substrat aber auch mischen – aus einem Teil Lehm / Gartenerde, einem Teil Kompost und einem Teil Sand.
Ich verwende seit Jahren normale Blumenerde, natürlich ohne Kunstdünger (mit Guano und Steinmehl gedüngt) und ohne Torf, für die mediterranen Kräuterkisterl und hatte bisher keinerlei Probleme. Wer ganz sicher gehen will, kann natürlich auf die vorhin erwähnte Kräutererde oder das Dachgartensubstrat zurückgreifen.
Da diese Kräuter auch keine Staunässe mögen, muss man sicherstellen, dass das überschüssige Wasser bei zu gut gemeintem Gießen oder nach Regenschauern, ungehindert abfließen kann. Für eine Drainageschicht gibt man beim Bepflanzen eine mindestens 5 cm hohe Schicht Blähton oder Kies in den Kübel und deckt diese Drainage mit Flies ab, bevor die Erde eingefüllt wird. Man kann aber wie ich gelesen habe auch eine wasserdurchlässige Nylonschlingmatte benutzen und erspart sich so die 5 cm Schicht Blähton bzw. Kies.
Welche Sonnenkinder passen zusammen?
Kommen wir nun endlich zu den Kräutern: sie lieben einen sonnigen, warmen Standort und haben es gerne eher trocken als zu nass. Rosmarin, Salbei, Lavendel, Thymian, Ysop, Majoran und Oregano können sich problemlos einen Kübel teilen, sofern er groß genug ist. Basilikum hingegen benötigt mehr Wasser, deswegen sollte er einen eigenen Topf bekommen. Bei mir am Balkon füllt er mindestens ein Balkonkisterl, denn wir mögen ihn sehr im Salat, mit Mozzarella oder auch mit verschiedenen Paradeisern (Tomaten) aus dem Garten.
Tipp: Die Erde, die nach dem Pflanzen der Kräuter noch zu sehen ist, kann man mit passend großen Steinen abdecken. Das schützt nicht nur die Erde vor dem schnellen Austrocknen, die Steine speichern auch noch die Wärme und geben diese nachts ab. Das ist ideal, falls die Nächte kühl sind.