Schon lange war ich auf der Suche nach einer weißen Kalla für eine Freundin. Vor ein paar Tagen sah ich ein paar Zimmerkallas und obwohl keine Weiße dabei war, nahm ich gleich wieder eine handvoll für uns und auch für meine Freundin mit. Es werden vor allem drei Zantedeschia-Arten als Zimmerpflanzen angeboten. Man kann sie anhand der Blühzeit, der Wurzelorgane und dem Aussehen der Blätter unterscheiden.
Die winterblühende (ab Dezember bis Mai) Zimmerkalla »Zantedeschia aethiopica« hat fleischige Rizome sowie weißen Blüten, die eigentlich Hochblätter sind. Nur diese Art besitzt Rizome, die anderen Arten haben Knollen. Zantedeschia elliottiana blüht ab Juni und hat pfeilförmige, grüne Blätter mit weißen Flecken. Wenn man sie gegen das Licht hält sieht man, wie durchscheinend diese Flecken sind. Die Zantedeschia aethiopica besitzt weiße, gelbe und rosafarbene Hochblätter. Im Gegensatz zu anderen Callas blüht diese Art nicht im Winter, sondern im Sommer.
Weiters gibt es noch die Zimmerkalla »Zantedeschia rehmannii« mit reingrünen Blättern, die ebenfalls ab Juni in den Farben Weiß und Rosa blüht.
Standort für Zimmercallas
Egal welche Zimmerkalla-Art man daheim hat, sie alle schätzen einen warmen, sonnigen Platz. Am liebsten ist diesen Pflanzen im Sommer ein vor Regen geschütztes Plätzchen am Balkon. Im Winter bevorzugen Callas jedoch einen kühlen und hellen Standort um die 10 Grad Celsius. Lediglich die weiße Zimmerkalla »Zantedeschia Aethiopica« benötigt ab Dezember einen wärmeren Platz (ca. 5 bis 10 Grad wärmer) um ihre Blüte zu fördern.
Zimmerkallas pflegen
Die Zimmerkalla »Zantedeschia Elliottiana« wird in torffreie Blumenerde gepflanzt und möglichst gleichmäßig feucht gehalten. Sie verzeiht, ein wenig trockener und manchmal ein wenig nasser gehalten zu werden, trotzdem darf sie in der Wachsstumsperiode nicht austrocknen. Gedüngt wird mit Komposttee, Kompost sowie Flüssigdünger auf Melassebasis.
Ab ungefähr Ende September/Anfang Oktober, beginnen die Blätter der Zantedeschia Elliottiana zu welken. Keine Sorge – das ist kein Pflegefehler! Die Wassergaben werden von nun an reduziert und wenn die Blätter total verwelkt und trocken sind, werden sie abgeschnitten. Der Topf sieht also leer aus. Nur mehr die Erde ist zu sehen, darunter findet man aber noch Leben.
Ich überwintere die Zimmerkalla im Topf, man kann sie aber auch ohne Erde überwintern. Da ich sie trocken im Topf überwintere, erspare ich mir das Eintopfen (unter einer ca. 5cm dicken Erdschicht) oder Umtopfen Ende Februar. Die Kalla kann durch Tochterknollen vermehrt werden. Wer die Knolle nicht in der Erde überwintern will, kann sie auch aus der Erde nehmen und trocken überwintern. Im Frühjahr, sobald sich die ersten zarten Triebe an den Knollen zeigen, werden die Knollen wieder tief in Erde eingepflanzt und ab diesem Zeitpunkt wieder regelmäßig gegossen.
Es gibt bei den Zimmercallas eine winterblühende und zwei sommerblühende Sorten. »Zantedeschia Rehmannii« und »Zantedeschia Elliottiana« sind Sommerblüher, die im Herbst ihre Blätter einziehen. Die Knollen überwintern im Topf.
Zantedeschia Aethiopica kann den Sommer auch im Garten verbringen, aber sobald die Temperaturen unter 10 Grad Celsius liegen, muss sie ins Haus zurück. Die Zantedeschia Aethiopica wird in torffreie Blumenerde gepflanzt und immer schön freucht gehalten. Als Sumpfpflanze liebt sie eine feuchte Umgebung (kalkfreies Wasser bevorzugt) und somit auch stets ein wenig Wasser im Untersetzer. Während des Wachstums wird die Zimmercalla mit Flüssigdünger auf Melassebasis, Kompost oder Komposttee gedüngt.
Auf die Blüte folgt eine Ruhephase von etwa 3 Monaten, die eingehalten werden muss. Daher sollte man nach der Blüte die Wassergaben langsam reduzieren. Während der Ruhezeit bekommt die Calla nur ab und zu einen Schluck Wasser. Die Wurzeln dürfen nicht faulen. Nach dieser Zeit kann umgetopft werden. Während der Blüte und nach der Ruhepause hell und kühl bei knapp 15 Grad halten, im Winter dürfen es auch 10 Grad sein.
Krankheiten und Schändlinge der Zimmercalla
Wenn die »Zantedeschia aetiopica« im Winter viele gelbe Blätter bekommt, ist meist zu viel Gießen daran schuld. Lieber sollte das Wasser vorsichtig dosiert werden, damit die Pflanze nicht ersäuft.
Wenn die Luft zu trocken ist, kommen Blattläuse oder Spinnmilben und befallen die Pflanze. Um die Zimmerkalla von den Schädlingen zu befreien, kann man sie in die Badewanne stellen und die Läuse bzw. Milben gründlich, aber vorsichtig abduschen und dabei auch die Luftfeuchtigkeit erhöhen.
Durch Staunässe entsteht oft Knollenfäule. Die betroffenen Knollen sollte man sofort aus der nassen Erde nehmen, in neue trockene Erde pflanzen und weniger gießen als zuvor. Sollte eine Knolle verfault sein, ist sie leider nicht mehr zu retten.
Zimmerkallas vermehren
Zimmerkallas kann man aus Samen ziehen, aber es ist viel einfacher die Pflanzen beim Umtopfen zu teilen. Bei guter Pflege bilden sich häufig Kindel, die man vorsichtig abtrennen kann. Vorsicht, die jungen Pflänzlein sind in den ersten Wochen besonders empfindlich.