In einem großen Bienenstaat haben Bienen viele verschiedene Aufgaben zu erfüllen. Am bekanntesten sind die fleißigen Arbeiterbienen, deren Aufgabe darin besteht, Nektar aus verschiedensten Blüten zu sammeln und in ihrem Magen zu Honig zu verarbeiten. Bienen sind somit unersetzlich für unsere Honigproduktion.

Da die Arbeiterinnen beim Nektar-Sammeln unermüdlich von einer Blüte zur nächsten fliegen, erfüllen sie noch eine weitere wichtige Aufgabe. Die Bestäubung vieler Kultur- und Wildpflanzen funktioniert nur aufgrund dieser Symbiose. An den Beinen der Bienen bleiben Blütenstaub/Pollen haften und werden so weiter zur nächsten Blüte transportiert. So bestäuben sie Obst- und Gemüsepflanzen und ermöglichen, dass köstliche Früchte überhaupt wachsen können.

So mancher mag jetzt denken, diese Tatsache sei allgemein bekannt. Ich bezweifle aber, dass sich jeder der Bedeutung der Bienen und deren Arbeit wirklich bewusst ist!

Wohin verschwinden die Bienen?

In vielen Gartenforen und Blogs habe ich gelesen, dass sich viele Hobbygärtner über unbefruchtete Blüten beschweren, diesen Umstand jedoch auf falsche Düngung oder Gießfehler schieben. Einige haben jedoch auch das Gefühl, weniger Bienen im Garten zu finden, was vermutlich auch das eigentliche Problem beschreibt.

Auch die Umweltschutzorganisation Global2000 bestätigt aufgrund der Meldung zahlreicher Imker ein massives Bienensterben in Österreich. Dieses Sterben ist jedoch weder auf den Klimawandel zurückzuführen, noch auf den mysteriösen Bienen-Virus aus den USA, sondern höchstwahrscheinlich auf den Einsatz des Pestizids Clothianidin aus der Gruppe der Neonicotinoide. Dieses Pestizid wurde aus eben-diesem Grund in Deutschland, Slowenien und Italien bereits 2008 verboten. Seither erholt sich die Bienenpopulation in diesen Ländern.

Eigenartig scheint da, dass der österreichische Landwirtschaftsminister Pröll zum Unmut der Imker abblockt und daher auch weiterhin kein Pestizid-Verbot in Österreich beschlossen wird. Da Mais nicht stark von der Bestäubung durch Bienen abhängig ist, stört das Bienensterben jene Bauern, die ihr Mais-Saatgut mit Clothianidin beizen auch nicht weiter, doch Landwirte und Imker deren Existenz von den emsigen Insekten abhängt, trifft das Verschwinden der Tiere sehr. Dass ein Sterben solch wichtiger Nützlinge auch der Natur große Schäden zufügt, versteht sich von selbst.

Was können wir tun?

Global2000 zitiert zu diesem Thema Albert Einstein: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.

Was kann man also unternehmen, um das Bienensterben zu unterbinden? Als kleiner Gartenfreund bleibt einem leider nur übrig Aufklärungsarbeit zu leisten, Protestbriefe zu verfassen oder an Umweltschutzorganisationen zu spenden. Wichtig wäre, dass auch in Österreich derartige Pestizide verboten werden und auch mehr Landwirte endlich ein Bewusstsein für nachhaltige Anbaumethoden und Fruchtfolge entwickeln.

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