Wieder einmal haben wir kleine Wesen aufgespürt, die den Garten unsicher machen. Bereits in den letzten Jahren haben wir ihnen nachgespürt, doch erst letztes Jahr wurden wir fündig. Beim gemütlichen Sonntags-Kaffee am Balkon hörten wir Geräusche, wie wir sie bisher nur aus dem Urlaub kannten – Das dauerhafte Zirpen von Zikaden. Da das Geräusch nur schwer zu orten war, entdeckten wir erst drei Jahre nach dem ersten Auftreten die Herkunft.
Die Rhododendren verfärbten sich an einigen Stellen, als würden sie »rosten«. Ich untersuchte also die Blätter und sah an manchen Blatträndern kleine weiße Käfer, die bei genauerem Hinsehen flink um den Blattrand auf die Blattunterseite verschwanden. Es waren junge Rhododendronzikaden, die bereits fleißig begonnen hatten, die Pflanzen anzusaugen.
Invasion der Zikaden
Ursprünglich stammen die Tiere aus Nordamerika, doch wurden sie vermutlich in den 1930er-Jahren über England mit Rhododendron-Pflanzen zu uns eingeschleppt. Die Zikaden werden lediglich 8 bis 9 mm lang. Am Beginn des Jahres schlüpfen die Larven aus ihrem Gelege in den Blütenknospen, die sie dann auch ansaugen. Als ich die Zikaden das erste mal Anfang Juli fand, waren sie milchig-weiß und lediglich 4 bis 5 mm lang. Es waren bereits kleine, flotte Käferchen, die sich vereinzelt an den Blatträndern sonnten. Sie huschten aber schnell um die Blattkante an die Unterseite, wenn man ihnen zu nahe kam.
Gegen Herbst konnte man sehen, dass nach mehreren Häutungen Farbe ins Spiel gekommen war. Die Kleinzikaden haben eine gelbe Unterseite, ein grünes Halsschild sowie grüne Vorderflügel. Sowohl Halsschild als auch Vorderflügel sind orangefarben gestreift. Die Flügelspitzen und die Hinterflügel sind dunkel-Violett (Lila) gefärbt.
Wie kann man den Rhododendron schützen?
Die Rhododendronzikade ist ein Schädling, der durch das Saugen braune Blattstellen entstehen lässt und auch den Pilz Pycnostysanus in die Pflanze bringt. Mit Pycnostysanus infizierte Knospen werden über den Winter Grau und Braun und fallen im Frühjahr schließlich ab. Der Pilz kann tief in die Pflanze dringen, besonders wenn diese durch Frost geschwächt ist.
Wir haben festgestellt, dass Rhododendren einen eigenen Schutzmechanismus besitzen, um sich gegen Feinde zu wehren. Zeigen sich Fressfeinde, so locken die Rhododendren Wespen mit ihren Nektarien an. Die Wespen trinken an den Nektarien und da sie schon einmal da sind, kümmern sie sich auch gleich um die Eindringlinge.
Bekämpfen kann man die Zikaden, indem man Gelbtafeln aufhängt, an denen die Tierchen kleben bleiben. Außerdem ist es ratsam, die abgestorbenen Blüten-Knospen noch vor dem Schlüpfen der Larven im April zu entfernen und im Hausmüll zu entfernen. Die Knospen sollten sowohl wegen des Pilzbefalls, als auch wegen der Zikadenlarven nicht auf den Kompost geworfen werden.