Kartoffeln sind inzwischen wie viele andere landwirtschaftliche Produkte vollgepumpt mit Schadstoffen von Herbiziden, über Pestizide bishin zu Keimhemmern. Wer solch einen Giftcocktail nicht in seinem Essen haben will, der kann Erzeugnisse aus biologischem Anbau kaufen, oder auch im eigenen Garten Erdäpfel (Kartoffeln) anbauen.
Auch wenn man über keinen eigenen Garten verfügt – Erdäpfel kann man nahezu überall anbauen. Selbst am Stadtbalkon ist dafür genug Platz. Ziel ist es, möglichst viele Knollen auf kleinstem Raum zu erhalten. Der „Trick“ ist nicht neu, aber neue Hilfsmittel machen die Arbeit einfacher. Das funktioniert zum Beispiel ganz leicht mit Erdäpfel-Pflanztaschen oder ähnlichen Hilfsmitteln. Wir haben online solche Pflanztaschen erworben und werden es dieses Jahr auch versuchen.
Saatkartoffeln vorbereiten
Zuerst einmal braucht man Erdäpfel, die nicht mit Keimhemmern wie Chlorpropham oder anderen Chemikalien behandelt wurden. Am Besten nimmt man gleich komplett unbehandelte Bio-Kartoffeln, oder Saatkartoffeln.
Schon ab Mitte Februar kann man damit beginnen, Erdäpfel vorzutreiben, man sollte aber auch nicht zu früh damit beginnen. Dazu reiht man einige Kartoffeln in Eierkartons auf und stellt diese innen auf das Fensterbrett. Damit die Kartoffeln nicht austrocknen, kann man diese regelmäßig mit dem Sprüher benetzen. Schon bald werden die ersten Triebe sichtbar sein. Nach etwa einem Monat sollten die Knollen ausreichend ausgetrieben haben und können nach den letzten Frösten (nach den Eisheiligen) ins Freiland gepflanzt werden. Ende Mai bis Anfang Juni ist also die ideale Zeit zum Auspflanzen.
Erdäpfel anhäufeln
Erdäpfel kann man dazu bringen, mehr Knollen zu bilden, indem man sie immer wieder aus der Erde wachsen lässt und dann die Triebe erneut mit Erde anhäufelt. Sobald die Triebe unter der Erde sind, bilden sie erneut Wurzeln aus und wachsen weiter nach oben. Das kann man eine ganze Weile so weiterführen. Im Beet ergibt sich daraus ein kleiner Hügel.
Höher anhäufeln kann man in Pflanzsäcken oder ähnlichen Konstruktionen. Mit Pflanzsäcken vermeidet man auch die Gefahr der Erosion, die bei freiliegenden Erdhaufen auftreten kann. Liegen die Knollen erst einmal im Freien, bekommen sie schnell grüne Stellen, die ungenießbar und in größeren Mengen sogar giftig sind. Pflanzsäcke kann man auch einfach auf der Terrasse oder am Balkon aufstellen.
Wer auf die Freilandkultur nicht verzichten will und Erosion vermeiden möchte, der kann auch tiefere Furchen ziehen, in die man die Erdäpfel setzt. Nun kann man nach und nach in den Furchen anhäufeln, bis die Kartoffelpflanzen später auf ebener Erde bzw. auf einem niedrigen Hügel wachsen können.
Schädlinge, Krankheiten und Pilzbefall
Wer sicher gehen will, dass nicht die komplette Ernte durch Kartoffelkäfer, Fäule oder andere Probleme dahingerafft wird, macht es am Besten wie die Ureinwohner Amerikas und schafft sich unterschiedliche Sorten an. Jede Sorte ist für andere Krankheiten oder Schädlinge anfälliger – selten aber sind alle Sorten im selben Jahr betroffen. Dennoch sollte man fürs Anhäufeln nicht alle Sorten durcheinander pflanzen, da alle Sorten unterschiedlich rasch austreiben und wachsen.