Jedes Jahr stehen wir vor einem Haufen diverser Chili in vielen verschiedenen Farben, Formen und Schärfegraden und überlegen, wie wir sie konservieren könnten. Schließlich wollen wir lange von ihnen zehren. Da wir sicher nicht die einzigen Gärtner sind, die sich diese Frage stellen, haben wir die für uns praktischsten Möglichkeiten zusammengetragen.
Chili haben ihren Namen nicht vom Land Chile erhalten. Der Name kommt aus der Nahuatl-Sprachfamilie der aztekischen Ureinwohner in Mexiko, wo die Chilischoten so genannt wurden. In Mexiko wird lediglich die Frucht als »Chili« bezeichnet, bei uns wird jedoch oft auch die ganze Pflanze so genannt. Eigentlich gehören die Pflanzen zur Gattung der Paprika (Capsicum). Die Unterscheidung zwischen Paprika, Peperoni, Chili, etc. scheint eher beliebig und ist auch von Region zu Region sehr unterschiedlich definiert.
Chilis einfrieren
Chilis im Tiefkühler einzufrieren ist die einfachste und schnellste Art, Chili und Paprika haltbar zu machen. Fürs einfrieren eignen sich alle Chili und Paprika, egal ob dünnfleischig oder dickfleischig. Es dürfen, wie bei jeder Art der Konservierung nur tadellose, gesunde Früchte verwendet werden.
Ich finde es sehr praktisch, die Früchte in Stücke, in meinem Fall Ringe, zu schneiden und sie auf einem Tablett schön aufzulegen und so einzufrieren. Nachdem sie gut durchgefroren sind, werden sie in ein beschriftetes Gefriersackerl geschüttet und weiter eingefroren. Auf diese Weise kleben die Chiliringe nicht fest zu einem gefrorenen Klumpen zusammen und lassen sich einfach portionsweise entnehmen. So hat man fertig geschnittene Chilis in jeder gewünschten Menge zur Verfügung um die Speisen zu würzen.
Wer ganze Chilis einfrieren möchte, kann die geputzten Chilis als Ganzes nebeneinander auf ein Brett legen und einfrieren und später in einen Beutel füllen. So ist auch hier gewährleistet, dass man keinen eisigen Chiliklumpen im Tiefkühler hat und die Chilischoten einzeln entnehmen kann. Es ist im übrigen egal ob man Ringe, Streifen oder Würfel schneidet oder die Chilis ganz lässt, das muss jeder selbst entscheiden und sich nach seinem persönlichen Verwendungszwecken richten. Schärfe und Geschmack bleiben auf jeden Fall erhalten.
Chilis trocknen
Lufttrocknung
Das Trocknen der Chilis an der Luft ist besonders geeignet für Chilis mit dünnen Häuten. Cayenne, NuMex Twilight, Sibirischer Hauspaprika und Piri-Piri eignen sich besonders gut fürs Lufttrocknen, zumindest hatten wir GartenGnome sehr gute Erfolge damit.
Schön und einfach sind Chili-Ketten. Die Chilischoten werden dazu an ihren Stielen mit einer Nadel auf einen Bindfaden bzw. einem starken Zwirn aufgefädelt. Die Chiliketten brauchen einen schattigen, warmen und luftigen Ort zum Trocknen, gut geschützt vor Regen, Nässe und praller Sonne. Bei dieser schoneneden und einfachen, jedoch auch langsamen Methode, kann man mit ca. 6 Wochen Trockenzeit rechnen. Es ist unbedingt erforderlich, die Früchte regelmäßig zu kontrollieren um eventuellen Schimmelbefall sofort zu entdecken.
In Ungarn sieht man öfters prächtig geflochtene Kunstwerke aus Chiliketten, die farbenfroh an den Hauswänden prangen. Sie werden auch gerne als Souvenir mitgenommen. Mein Tipp: Eine selbstgemachte Chilikette aus verschiedenen Chilisorten aus dem eigenen Garten ist ein nettes Mitbringsel für jeden Hobbykoch oder Chilifan.
Dörren bzw. Ofen-Trocknung
Das Trocknen mit einem Dörrautomaten bietet sich besonders gut für dickfleischige Chilis wie zB. Poblano (Ancho), Rio Grande, Peperoni, Kirschchilis, Peter Peppers Red, Habanero (Chocolate, Red). Die Gefahr der Schimmelbildung beim Lufttrocknen ist bei dickwandigen, fleischigeren Chilis aufgrund des höherem Wassergehalts höher. Darum empfiehlt sich das Trocknen im Ofen oder mit einem guten Dörrgerät.
Das Prinzip ist einfach: Warme Luft wird durch die Etagen im Dörrgerät geblasen und so wird den Chilis (oder was auch immer man sonst im Dörrautomaten trocknet) Feuchtigkeit entzogen. Es empfiehlt sich die Chilis in kleinere Stücke zu schneiden. Vorsicht, bei den Chilis im Dörrgerät können die Augen tränen – scharfe Sache eben. Nach dem Trocknen, wenn die Chilis rascheltrocken sind, füllt man diese in ein luftdichtes Gefäß. Wer möchte kann auch Chilipulver im Mörser herstellen.
Aufbewahrungstipp: Ganze und zu Pulver gemahlene Chilis sollten auf jeden Fall trocken, kühl, sowie lichtgeschützt aufbewahrt werden.
Chilis einlegen
In Essig einlegen
Wie man Essiggurkerl (Gewürzgurken) oder Gemüse einlegt, so kann man auch Chilis in Essig einlegen. Das Einlegen in Essig macht Gemüse für lange Zeit haltbar, indem die Bildung von Bakterien und Schimmel durch die Säure des Essigs verhindert wird. Abgesehen von der Haltbarkeit, ist der Geschmack von eingelegten Chilis sehr gut. Kleiner Tipp: Beim Einlegen von Chilis sollte man die Schoten mit einer Gabel mehrmals einstechen.
Chilis in Öl einlegen / Chiliöl
Das Einlegen von Chilis in Öl ist nicht ohne Risiko. Verschiedene Bakterienstämme können sich im sauerstoffarmen Klima des Öls stark vermehren und gefährliche Toxine (Giftstoffe) freisetzen, die zur sogenannten Botulismus-Krankheit führen. Die Giftstoffe können leider weder durch Geschmack oder Geruch, noch durch das Aussehen festgestellt werden. Oftmals wird daher geraten, Chiliöl stets frisch und nur für den aktuellen Bedarf herzustellen! Reste unbedingt im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb von ca. zwei Tagen aufbrauchen. Kommerzielle Antipasti und Öle unterliegen strengen Hygienevorschriften und Kontrollen und sind daher üblicherweise unbedenklich.
Chilisalz herstellen
Wer mag, kann aus einem Teil seiner reichen Chili ein köstlich feuriges Chilisalz selbst herstellen. Dazu werden die geputzten Chilis klein gemixt und mit Salz vermischt. Das Rezept dafür werden wir euch noch vorstellen.