Ein Garten macht glücklich, das weiß jeder Gartenliebhaber. Das Rauschen der Blätter, das Lichtspiel der Sonne zwischen den Ästen der Bäume, das Summen der Insekten und das Gefühl von Gras und Erde unter den nackten Füßen erfüllt uns mit Glück und Frieden. Gartenarbeit hat manchmal schon etwas meditatives an sich und auch sie kann sehr erfüllend sein. Dass aber alleine schon der Kontakt von nackter Haut mit Gartenerde glücklich macht, konnte vor einigen Jahren eine Studie wissenschaftlich belegen.

Studie: Gartenerde gegen Depression

2007 konnte man in Bristol mittels einer Studie nachweisen, was schon länger vermutet wurde: Erde macht glücklich! Genauer gesagt ist das im Boden lebende Mycobacterium vaccae verantwortlich für Effekte, wie man sie bislang aus Antidepressiva kannte. Bereits in vorgelagerten Studien konnte gesteigertes Wohlbefinden und Schmerzlinderung bei Krebspatienten auf das Bakterium zurückgeführt werden.

Durch die Studienergebnisse wird die Vermutung gestützt, dass ein angeschlagenes Immunsystems empfänglich für Mentalerkrankungen wie Depressionen macht. Das Mycobacterium vaccae dürfte fähig sein, die Balance des Immunsystems wieder ins Lot zu bringen und regt die Bildung des „Glückshormons“ Serotonin im Hirn an.

Der Boden als medizinische Schatzkammer

Erde steckt voller Leben: In nur 0,3 Kubikmetern Erde, also einem Flecken Gartenboden von 1×1 Metern und 30 cm Tiefe leben 1,6 Billionen Lebewesen. Forscher haben bereits einige Wunder in dieser Vielfalt entdeckt und werden auch in den nächsten Jahren noch viel zu entdecken haben.

Ein Beispiel ist das zuvor genannte Mycobacterium vaccae. Ein weiteres Beispiel: Erst 2015 entdeckte ein Wissenschaftlerteam aus den USA, Großbritannien, des Universitätsklinikums Bonn und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) das Bodenbakterium Elefhtheria terrae, das ein vielversprechendes Antibiotikum bildet, das bisher keine Resistenzen hervorruft. Im gesunden Gartenboden finden sich somit noch viele Schätze.

Ein Garten fördert die Gesundheit

In vielen Gärten wachsen allerhand Pflanzen, deren Wirkstoffe uns gesund halten oder gesund machen sollen. Es sind aber nicht alleine die Wirkstoffe, die wir bewusst zu uns nehmen, die uns rund um den Garten positiv beeinflussen.

Gartentherapie: Gärten steigern das Wohlbefinden und sind therapeutisch zum Beispiel bei Behinderungen, Demenz und Alzheimer sowie gegen Depressionen und Traumatisierungen von Bedeutung. Auch bei der Rehabilitation Suchtkranker und Krimineller ist Gartenarbeit sehr wirkungsvoll. Gartentherapie ist eine ganzheitliche Ergänzung oder gar Alternative gegenüber herkömmlicher therapeutischer Strategien.

Reize für das Immunsystem: Pollen, Bakterien, Pilze und viel Dreck – ein Garten bietet dem Immunsystem zahlreiche Reize. Ist man nicht gerade Allergiker, so helfen diese Reize dem Immunsystem beim Training gegen zahlreiche eindringende Gefahren.

Sonnenlicht für mehr Vitamin D: Vitamin D regelt den Kalzium- und Phosphatstoffwechsel im menschlichen Körper und ist damit wichtig für Knochenbau und Zahnentwicklung. Zu einem Großteil wird Vitamin-D in der Haut unter Einwirkung von UV-B-Licht gebildet. Sonnenlicht ist also wichtig für uns und wo könnte man besser Sonne tanken, als im Garten.