Unsere Zimmerpflanzen haben es während der Winterzeit nicht immer leicht: Wenig Licht, trockene Luft, erhöhte Raumtemperaturen und falsches Gießverhalten machen den grünen Lieblingen das Leben schwer. Kommen dann noch dicke Staubschichten auf den Blättern sowie Befall durch Schädlinge hinzu, wird es für manche Zimmerpflanzen einfach zu viel.
Wir machen es uns gerne in Decken eingewickelt auf der Couch bequem, wenn es draußen stürmt und schneit. Dieser Artikel soll Tipps geben, wie man auch Zimmerpflanzen nicht nur heil durch den Winter bringt, sondern ihnen auch noch eine behagliche Zeit bereitet.
Abstauben oder Abduschen:
Das Problem bei staubigen Blättern ist für den Betrachter lediglich das Gesamtbild, für die Pflanze bedeutet Staub eine Bedrohung. Staub auf den Blättern verhindert, dass das bereits spärliche Licht zu den Blättern durchdringen kann. Es ist also ratsam, die Pflanzen entweder abzustauben oder besser noch abzuduschen. Ich bevorzuge das Abduschen, da es gründlicher und auch zeitsparender ist, als das mühsame Abwischen einzelner Blätter.
Um Pflanzen vom Staub zu befreien, trage ich die kleineren Zimmerpflanzen in die Badewanne. Größere Pflanzen werden in die Dusche transportiert. Dort werden sie mit lauwarmen Wasser vorsichtig abgebraust. Um die Erde nicht aus dem Topf zu schwemmen, kann man den Topf in einen Plastiksack stecken und vorsichtig zubinden. Bei großen Tonkügelchen erspare ich mir das, die Kügelchen werden bei sanftem Abbrausen nicht heraus geschwemmt. Bitte auf den Wasserstrahl achten: nicht mit einem zu starken Strahl abduschen, sondern besser sanft – ähnlich wie Regen – absprühen. Moderne Duschköpfe ermöglichen mittlerweile so viele Einstellungen, dass hier bestimmt die richtige dabei sein sollte.
Bei größeren Pflanzen wie Palmen sollte man sich einen Helfer organisieren, der beim Schleppen des großen Topfes mithilft. Notfalls greift man hier tatsächlich zum nassen oder zumindest feuchten Schwamm, Lappen oder Tuch und wischt die Blätter einzeln ab.
Empfehlenswert wäre eine solche Behandlung einmal im Monat, es reicht aber auch aus zu handeln, wenn der Staub sichtbar wird. Sichtbar bedeutet, dass man einen sanften Grauschleier auf den Blättern erkennen kann und nicht, dass die Blätter unter einer dicken Staubschicht verschwinden. Je öfter man die Pflanzen reinigt, desto besser – so bekommen Blätter mehr Sonnenlicht ab.
Für höhere Luftfeuchtigkeit sorgen
Im Winter laufen die Heizkörper auf Hochtouren und die Zimmer sind meist zu stark beheizt. Braune Blätterspitzen können hier ein Anzeichen für zu trockene Luft sein. Dagegen kann man ganz leicht etwas unternehmen: Entweder man besprüht die Pflanzen mehrmals pro Woche zB. mit einer Sprühflasche oder hängt Wasserbehälter an die Heizung.
Nutzt man Verdunster (Wasserbehälter, die man an die Heizung hängt, oder darauf stellt), so sollte man immer darauf achten, das Wasser regelmäßig auszutauschen und die Behälter auszuspülen. Damit vermeidet man Keim- und Algenbildung.
Gut geeignet ist auch folgende Variante: In den Übertopf der Zimmerpflanzen streut man Blähtonkugeln, stellt den Topf der Pflanze darauf und füllt soviel Wasser in den Übertopf, dass der Blähton sich kräftig vollsaugen kann. Das Wasser darf dabei aber keine Staunässe im Topf erzeugen – Die Wurzeln der Pflanze dürfen also nicht im Wasser stehen! Der Blähton saugt zudem auch das überschüssige Gießwasser auf und verhindert ebenfalls, dass die Pflanze im Wasser steht. Um sicher zu gehen, dass die Pflanze keine nassen Füße bekommt, sollte man den Topf hin und wieder anheben um den Wasserstand zu überprüfen.
Nach und nach wird das Wasser verdunsten und ein günstigeres Klima für die Topfpflanze schaffen. Wenn man seine Wäsche zum Trocknen in der Nähe von Pflanzen aufstellt, hilft das aber auch schon ein wenig. Das ist kein großer Aufwand und trotzdem hat man seinen Zimmerpflanzen etwas Gutes getan.
Mehr zum Thema Luftfeuchtigkeit haben wir im Artikel »Die richtige Luftfeuchte in Wohnräumen für Menschen, Tiere und Pflanzen« zusammengefasst. Mehr Tipps zur Erhöhung der Luftfeuchte geben wir im Artikel »Zimmerpflanzen und trockene Raumluft«.
Heller Fensterplatz und Schädlingskontrolle
Durch den Lichtmangel im Winter können Pflanzen mitunter lange und dünne Triebe bekommen, die sich zum Licht beugen. Dieser Versuch der Pflanze, mit möglichst wenig Energie möglichst viel Licht zu erhaschen kann sie jedoch auch leicht verwundbar machen. Die dünnen Triebe sind anfällig für Schädlinge wie Blattläuse, Schildläuse, Wollläuse oder Spinnmilben, die hier leichtes Spiel haben. Darum sollte man dafür sorgen, dass Pflanzen immer ausreichend Sonne abbekommen oder wenn es sein muss eine Pflanzenlampe angebracht wird.
Regelmäßiges Lüften ist wichtig und für ein gutes Raumklima unerlässlich, der plötzliche Temperaturunterschied und die eiskalte und trockene Zugluft von draußen sind jedoch ein Schock für jede Pflanze, die nah am Fenster steht. Während des Lüftens empfiehlt sich also, empfindliche Pflanzen kurz wegzustellen, bis das Fenster wieder geschlossen wird.
Vom Gießen, kalten Füßen und feuchter Erde
Im Winter nicht zu viel gießen, besser mäßig aber regelmäßig. Das Gießwasser sollte nicht kalt sein sondern lauwarm. Wie wir es nicht mögen, kaltes Wasser über die Füße geschüttet zu bekommen, so sind auch Pflanzen nicht angetan, wenn sie Eiswasser an ihren Wurzeln spüren. Bevor man gießt, sollte die Erde die gelegenheit erhalten haben, etwas anzutrocknen. Dauerfeuchte, kalte erde neigt zu Schimmelbildung und kann den Wurzeln schaden.