„Heidelbeeren im Garten ernten? Sind das nicht furchtbar anspruchsvolle Pflanzen?“ – so oder so ähnlich werden wir immer wieder zu diesem Thema gefragt. Es stimmt schon, dass Heidelbeeren nur auf saurem Erdreich gedeihen und damit etwas anspruchsvoller sein können. Dennoch können Blaubeeren viel Freude mit einer reichhaltigen Ernte und leckeren Früchten bescheren. Wenn das Bodenmilieu einmal stimmt, dann ist die Pflanze sehr genügsam und anspruchslos.
Europäische Heidelbeere und Kulturheidelbeere
Die reich tragende, anspruchslosere und großfruchtige Kulturheidelbeere mit ihrem hellen Fruchtfleisch ist bei Gärtnern besonders beliebt. Kultur-Heidelbeeren stammen jedoch nicht von der heimischen Blaubeere (Vaccinium myrtillus) ab, sondern entstanden aus Kreuzungen der amerikanischen Heidelbeere (Vaccinium corymbosum) mit anderen Arten. Die heimische Heidelbeere ist zwar reicher an Vitaminen und Mineralstoffen, allerdings ist diese auch schwerer zu kultivieren.
Kultur-Heidelbeeren sind zwar auch selbstbefruchtend, allerdings ist der Fruchtertrag wesentlich besser, wenn man mindestens zwei unterschiedliche Sorten nebeneinander pflanzt. Verschiedene Sorten sind zum Beispiel „Top Hat“, „Ama“, „Berkeley“, „Bluecrop“ oder „Heerma“. Je nach Sorte öffnen sich die ersten Blüten ca. ab Anfang Mai.
Der Richtige Boden für Heidelbeeren
Heidelbeeren sind in ihren Standort-Ansprüchen den Rhododendren nicht unähnlich. Auch Blaubeeren findet man üblicherweise in lichten Moorwäldern, was bedeutet, dass Boden und Lichtverhältnisse idealerweise an diesen Standort erinnern sollten. Man muss nur wissen wie, dann verwandelt man den Boden rasch in den idealen Untergrund in dem sich Heidelbeeren wie Zuhause fühlen.
Der Boden sollte nicht nur locker sein und mit saurem, organischem Material angereichert werden. Ideal ist ein Gemisch aus Sand und Rindenkompost sowie Laubkompost. Heidelbeeren sind zwar recht genügsam, allerdings benötigen besonders die reichtragenden Kultursorten auch ausreichend Stickstoff. Diesen kann man zB. in Form von Hornspänen untermischen. Torf ist wie immer im Garten Tabu – es geht problemlos ohne diesen Rohstoff.
Der Boden sollte immer feucht, aber nicht zu nass gehalten werden, wenn die Früchte schön saftig sein sollen. Zu trockener Boden führt zu weniger oder kleineren Früchten.
Wie pflanzt man Blaubeeren?
Die meisten Heidekrautgewächse, und so auch die Heidelbeeren, reagieren empfindlich, wenn sie zu tief eingepflanzt werden. Die Wurzeln benötigen viel Sauerstoff und in dessen Ermangelung sterben sie rasch ab. Die Pflanzen sollten daher immer so eingesetzt werden, dass die Oberkante des Erdballens bis zu zwei Zentimeter über das Pflanzloch ragt. Der Wurzelbereich wird daraufhin mit Rindenmulch oder Rindenkompost bedeckt.
Da sich die Wurzeln eher flach im Boden ausbreiten, muss das Pflanzloch nicht sehr tief sein, dafür aber idealerweise etwas breiter. Pflanzt man die Blaubeeren im Frühjahr, so empfiehlt es sich, die Blüten zu entfernen. So können die Pflanzen ihre Energie zuerst ins Wurzelwachstum investieren und verschwenden sie nicht vorschnell in die Bildung von Früchten.