Bei Johannisbeeren (Ribiseln) geht es beim Rückschnitt vor allem darum, die Pflanze anzuregen fruchttragende (neue) Triebe zu bilden und den Strauch luftig und licht zu halten. Da die Triebe der Johannisbeere sehr frosthart sind, kann man an frostfreien Tagen bereits im Jänner zurückschneiden.
Beim Rückschnitt von Ribiseln ist es sehr wichtig, zu wissen welche Art man vor sich hat, da nicht alle Ribiseln gleich geschnitten werden. Entweder man weiß ganz genau, welche Johannisbeeren man wo gepflanzt hat (am einfachsten wenn man zB. nur rote Ribiseln im Garten hat), oder man hat die unterschiedlichen Arten beschriftet. Trifft keines von beiden zu, gibt es eine Möglichkeit, die kahlen Sträucher im Winter bzw. im Frühling voneinander zu unterscheiden.
Schwarze Ribisel schneiden (Schwarze Johannisbeere schneiden)
Die schwarzen Johannisbeeren erkennt man recht gut an ihrem Duft, denn schon die Knospen riechen sehr nach Cassis (Fruchtlikör aus schwarzer Johannisbeere). Die Knospen sind rötlich gefärbt, die Zweige sind hellbraun und wenn man an der dünnen Rinde reibt, bemerkt man auch schnell den angenehmen Duft.
Da die schwarze Ribisel am einjährigen Holz fruchtet, kann man alle älteren Triebe, die bereits abgeerntet wurden, zurück schneiden. Man schneidet nicht direkt am Ansatz zurück, man lässt am besten ein Stück des Triebs stehen um die Pflanze zum Neuaustreiben anzuregen. Auch Triebe die zu dicht stehen oder nach innen wachsen werden geschnitten. Wer sich nicht im kalten Jänner für den Rückschnitt in den Garten stellen will, kann das auch schon bei der Ernte der schwarzen Ribisln erledigen. So ist es auch einfacher, die alten und neuen Triebe nicht zu verwechseln.
Wer den Rückschnitt bei der Ernte vergessen hat, kann das wiederum im Jänner und Februar nachholen.
Weiße und rote Ribisel schneiden (Weiße und rote Johannisbeere schneiden)
Bei roten und weißen Johannisbeeren sind die Äste und Knospen eher grau. Die roten und weißen Ribiseln tragen im Gegensatz zu ihren schwarzen Verwandten die Früchte nicht am einjährigen, sondern am erst am zweijährigen Holz. Darum werden sie auch anders als die schwarzen Ribislen geschnitten.
Man schneidet die Johannisbeeren auf etwa 12 Triebe zurück, die aber 2 Jahre alt sein müssen um zu tragen. Die zu alten oder störenden Triebe werden entweder Bodennah abgeschnitten, oder bis zum ersten nach außen stehenden Auge.
Johannisbeeren durch Stecklinge vermehren
Johannisbeeren lassen sich leicht durch Stecklinge vermehren. Dazu kann man die Ruten benutzen, die beim Winterrückschnitt anfallen. Die Steckhölzer werden aus kräftigen, einjährigen Ruten geschnitten. Das ca. 20 cm lange Steckholz wird direkt unter- und oberhalb einer Knospe abgeschnitten.
Die Stecklinge werden nun in lockere Gartenerde gesteckt, wobei nur noch ein Viertel des Steckholzes herausschauen sollte. Sobald die Frühlingssonne die Erde erwärmt, bilden die Stecklinge schnell Wurzeln. Wenn man noch nicht weiß, wo die zukünftigen Sträucher wachsen oder sie verschenkt werden sollen, kann man die Stecklinge natürlich auch in Töpfe stecken. Den Topf einfach mit Gartenerde füllen und die Stecklinge so tief hineinstecken, dass nur mehr ein Viertel des Steckholzes zu sehen ist. Bei Töpfen sollte man aufpassen, dass die Wurzeln nicht erfrieren.
Durch das einfache Vermehren durch Stecklinge ist es möglich mit Freunden und Nachbarn zu tauschen. Ebenso sind solche Pflänzchen nette Mitbringsel für jeden Gärnter.