Am 19. Dezember 2016 wurde ein neues Pestizid von Scotts Celaflor, einem Tochterunternehmen von Monsanto zugelassen. Unter dem Namen „Roundup AC“ wird nun ein Herbizid ohne den umstrittenen Wirkstoff Glyphosat verkauft. Wir wollten wissen, durch welchen Wirkstoff es ersetzt wurde und haben recherchiert.
Roundup ohne Glyphosat? Alles in Essig!
In einem vorangegangenen Bericht haben wir bereits gegen das Herbizid „Roundup“ und den darin enthaltenen Wirkstoff„Glyphosat“ gewettert. Da der Wirkstoff für den Garten eigentlich gar nicht zugelassen ist und auch sonst immer mehr Stimmen gegen Roundup laut werden, gibt es nun ein neues Produkt auf dem Markt, das laut Verpackung ohne den in Verruf geratenen Wirkstoff auskommt.
Die Verpackung sieht haargenau so aus, wie die seiner Glyphosat-haltigen Geschwister. Lediglich ein kleiner gelber Aufdruck in einer Ecke des Etiketts des neuen „Roundup AC“ verrät, dass es sich hier um eine Version ohne Glyphosat handelt.
Wodurch aber wurde Glyphosat ersetzt? Ganz einfach: Essigsäure. In stark verdünnter Form ist es schlichtweg Essig.
Monsanto lässt sich die Essigsäure wahrlich vergolden. Etwa 9 Euro kostet der Liter. Kauft man Essigsäure im Handel, kostet der Liter nur etwa 2,50 Euro, also weniger als ein Drittel des Roundup-Preises!
Weshalb lenkt Monsanto ein?
Hat Monsanto inzwischen etwa selbst eingesehen, dass Glyphosat gefährlich ist und lenkt nun ein? Gegenüber GMWatch äußerte sich dazu Helmut Burtscher, Biochemiker bei GLOBAL 2000. Monsanto konnte laut Burtscher vor Gericht nicht bestätigen, dass Roundup keinen Krebs auslöse, da die komplette Formel nie geprüft wurde. Scotts habe nun den Markennamen Roundup wohl deshalb verwendet, da Kunden mit Roundup eine größere Effektivität als mit Essig assoziieren dürften.
Der Verdacht liegt allerdings nahe, dass Monsanto wie bei Roundup üblich, nicht nur den Wirkstoff alleine arbeiten lässt, sondern noch eine Reihe weiterer Wirkstoffe zum Einsatz kommen. Diese Hilfsstoffe müssen, da es sich nicht um den eigentlichen Wirkstoff handelt, auch nicht im Datenblatt angegeben werden. Beim herkömmlichen Roundup ist besonders das beigesetzte Benetzungsmittel ins Kreuzfeuer der Kritik geraten.
Im voran erwähnten Interview mit Helmut Burtscher meinte dieser auch, dass es sich um eine Win-Win-Situation handeln könnte, wenn Scotts die Ungefährlichkeit der beigesetzten Hilfsstoffe belegen könne. Das ist bisher allerdings nicht geschehen.